20 Jahre Konnex – das Interview zwischen Cécile und Peter

 

Für dich ist es ja schon 20 Jahre her, was ist dir aus deiner Gründerwoche von Konnex in Erinnerung geblieben?

Peter:
An unserem zweiten Arbeitstag haben wir eine Anfrage für eine Konkurrenzpräsentation über ein grosses Mediabudget erhalten. Es war ein Kunde, den wir aus unserer Vergangenheit schon kannten. Wir waren der Meinung, dass der Kunde nicht zu uns passt. Dass ein konstruktives Zusammenarbeiten nicht möglich ist. Darum haben wir einstimmig beschlossen, nicht an der Konkurrenzpräsentation teilzunehmen. An diesem Abend haben wir dann einen Apéro gemacht und uns gefragt, ob das eine professionelle, eine arrogante oder eine mutige Entscheidung war. 20 Jahre später bin ich der Meinung, dass es eine ehrliche und richtige Entscheidung war.

Was war deine grösste Herausforderung seit der Gründung von Konnex?

Peter:
Die Balance zu finden. Die Balance zwischen Qualität und Perfektion auf der einen Seite und Effizienz auf der anderen Seite. Das ist schwierig, weil wir ja immer die bestmögliche Lösung, die beste Strategie, die perfekte Lösung, das perfekte Planungsdokument für unsere Kunden erarbeiten wollen. Und dabei darf man nie vergessen, dass der Aufwand, der benötigt wird um dieses Ziel zu erreichen manchmal das Mass des Sinnvollen übersteigt.
Oder auch die Balance zwischen Tradition und Fortschritt. Einerseits ist es unser Anspruch immer auf dem neusten Stand zu sein, andererseits ist auch vieles, was man in der Vergangenheit gelernt hat, weiterhin wichtig. Man sollte daran festhalten ohne in der Vergangenheit hängen zu bleiben. 
Ein gutes Beispiel dafür ist die Diskussion in der Online-Kommunikation zum Thema Brand Safety und Umfeldplatzierungen. Wir wussten schon bevor es Online-Werbung gab, dass das Umfeld wichtig ist. Dass es die Wirkung und Glaubwürdigkeit unserer Kommunikation beeinflusst. Dann war das plötzlich nicht mehr wichtig (ein Kontakt ist ein Kontakt, egal wo) und jetzt heisst es „Contextual Targeting“ und wird als neuste Errungenschaft gefeiert.

Auch du bist schon einige Jahre bei Konnex dabei. Wie bist du zu Konnex gekommen und wann bist du gestartet?

Cécile:
Ich habe mich spontan telefonisch und per Email bei dir beworben. Die erste Rückmeldung war, dass noch nichts spruchreif sei. Drei Monate später habe ich nachgefasst und um 22 Uhr kam dann die Nachricht, dass ihr jetzt Leute sucht und wir haben einen Vorstellungstermin vereinbart. Nach dem zweiten Gespräch hat mich Ronny angerufen und mir mitgeteilt, dass ich den Job habe. Gestartet bin ich dann im September 2012.

Was ist der grösste Unterschied bei Konnex zu anderen Agenturen?

Cécile:
Eine Challenge am Anfang war, dass alles auf deutsch stattfindet. Nach etlichen Jahren in Netzwerkagenturen, wo nur in englisch und französisch kommuniziert wurde, war das eine Herausforderung.
Der grösste Unterschied zwischen meiner Arbeit bei der Konnex zu Netzwerkagenturen besteht darin, dass ich mich auf die Kerndisziplin einer Mediaagentur konzentrieren kann: die Beratung. Früher verbrachte ich rund 50% meines Arbeitspensums mit Reportings und auch mit sehr vielen Reisen zu Kunden und zu Agentur-Headquartern.

Beim Zügeln haben wir ein kleines Buch gefunden, mit Konnex-Sprüchen. Was ist für dich ein typischer „Konnex-Spruch“?

Peter:
Ein Running-Gag bei uns ist: „Die Kampagne performte gut“. Er steht sinnbildlich für leere Worthülsen in Dokumenten. Es stört mich, wenn ich Textpassagen lese, die einfach Füllmaterial sind, bei denen ich mich frage, was der Autor damit sagen will.

Welches ist der wichtigste Gegenstand für dich im Büro?

Peter:
Ausser dem Tag, als ich meine Frau kennenlernte, und der Geburt meiner Tochter hat wohl nichts mein Leben so sehr verändert wie mein erster Apple MacIntosh. Den habe ich 1986 an einer Tombola gewonnen und er hat die Art, wie ich arbeitete, radikal verändert. Darum ist mein Mac sicher der wichtigste Gegenstand in meinem Büro.

Frankreich ist nicht nur dein liebstes Reiseziel, du hast auch lange in Frankreich gearbeitet. Was hast du davon mitgenommen?

Cécile:
Die Zeit in Frankreich möchte ich nicht missen. Sie war ein Meilenstein und ich konnte viele Lebenserfahrungen sammeln. Was mich am meisten geprägt hat, ist die Mentalität der Franzosen. Sie sind direkt, aber das wird mit viel Charme verpackt und so fühlt sich niemand angegriffen. Und sie haben einen guten Humor, nehmen alles mit einer Nonchalance, was nicht das gleiche ist wie Laisser-Faire.

Was gefällt dir an deinem Beruf?

Cécile:
Die Vielfalt der Tätigkeiten. Man kann sich darauf einstellen, dass eine Tagesplanung immer über den Haufen gekippt wird, weil etwas Unerwartetes dazwischenkommt. Das macht es spannend und ich bleibe flexibel.

Abschliessend eine Frage, welche etwas Fantasie braucht. Wenn Konnex ein Getränk wäre, welches wäre das?

Peter:
Für mich wäre Konnex Wasser. Konnex ist transparent, ehrlich, ohne Schnickschnack, wird oft unterschätzt, leistet aber einen wichtigen Beitrag ohne sich selbst in den Mittelpunkt stellen zu müssen. Ich könnte jetzt auch sagen, ohne Wasser gibt es kein Leben, aber das wäre wohl etwas zu hoch gegriffen, man soll sich nicht so wichtig nehmen. Aber wir machen das Leben der Konnex-Kunden leichter. Wir funktionieren so zuverlässig und unspektakulär, dass man manchmal vergisst, dass wir immer da sind. Das ist sowohl eine Stärke wie eine Schwäche von uns. Manchmal könnten wir lauter sein.