Konnex fragt Sara Leutenegger

(Influencerin)

Frage 1: Wie hat sich die Corona-Pandemie auf deine Arbeit als Influencerin ausgewirkt?

Antwort:
Anfangs haben einige Kunden die Zusammenarbeit beendet, da ein gewisser Respekt und eine Unsicherheit vorhanden war und man nicht genau wusste, wie sich die Situation entwickeln wird. Mittlerweile haben viele Kunden/Brands gemerkt, dass nun genau der richtige Zeitpunkt ist, um in Social Media und somit in das Influencer-Marketing zu investieren, da die Menschen mehr zuhause sind und mehr Zeit auf den sozialen Medien verbringen. Januar und Februar waren in den vergangenen Jahren immer die schwächsten Monate im Jahr. Dieses Jahr ist alles ein bisschen anders, mein Januar war ein sehr erfolgreicher Monat.

Frage 2: Wie wird sich das Influencer Marketing aus deiner Sicht weiterentwickeln? Wo siehst du Hürden oder Chancen?

Antwort:
Ich bin mir sicher, dass der Markt in Zukunft weiterwachsen wird. Die Herausforderung für einen Influencer ist es, sich selber treu zu bleiben und nicht alle Anfragen anzunehmen, da ansonsten die Glaubwürdigkeit in der eigenen Community abnehmen könnte. Zudem muss man eine ausgewogene Balance zwischen Kooperationen und Content finden, damit der User nicht mit Werbung überflutet wird. Die Werbebotschaften müssen auch immer kreativer und attraktiver in die Postings eingebettet werden. Man darf also nicht stehen bleiben und muss sich stets neue und kreative Konzepte für Kampagnen überlegen.

Frage 3: Wie ist deine Einschätzung zu Tiktok und siehst du deine Zukunft als Creator auch bei Clubhouse?

Antwort:
Tiktok ist eine sehr spannende Plattform, bei der man die jüngere Zielgruppe abholen kann, die sich nicht auf Instagram oder Facebook aufhält. Momentan ist das Marketingbudget für Tiktok noch nicht so hoch, aber ich denke, dass sich dies in den nächsten 2-3 Jahren verändern wird. Vor allem dann, wenn die jüngeren User von Tiktok etwas älter werden und deren Kaufkraft zunimmt. Clubhouse ist auf jeden Fall spannend und nicht zu unterschätzen, jedoch sehe ich hier Schwierigkeiten, um auf dieser Plattform Geld zu verdienen. Doch für einen Influencer ist es sehr interessant, da man die Community ganz anders erreichen und viel tiefgründiger mit ihnen kommunizieren kann.

Frage 4: Würdest du heute den Schritt zur Influencerin wieder machen?

Antwort:
Ja, auf jeden Fall. Ich geniesse die Kreativität und die Freiheiten meines Jobs jeden Tag. Zudem ist es spannend, in einem florierenden und schnelllebigen Markt zu arbeiten.

Konnex fragt Ralf Osteroth

(CEO Picstars)

Frage 1: Wie hat die Corona-Pandemie das Influencer Marketing beeinflusst?

Antwort:
Durch die Corona-Pandemie wurde zu Beginn das Thema Influencer Marketing sehr in Frage gestellt. Wir konnten beobachten, wie viele Kunden sich aktiv mit dem Thema Covid-19 auseinandergesetzt und eine verantwortungsbewusste Stellung eingenommen haben. In Zeiten, in denen die Gesellschaft aufgerufen wird zu Hause zu bleiben, wollte man verständlicherweise keine „heile Welt“ spielen.

Ziemlich schnell konnten wir allerdings einen Schub in der Thematik wahrnehmen, denn die Influencer:innen haben sich den Umständen schnell angepasst und sind mit dem Zeitgeist gegangen. Es wurde aber auch klar, dass viele Communities gerne weiter den sehr geschätzten Content ihrer Influencer:innen sehen wollen. Viele Marken konnten das Potential hier auch für sich erkennen.

Eine weitere positive Entwicklung zu Beginn der Corona-Pandemie war das Auftreten einer neuen Kraft im Social Media-Universum. Neben den Klassikern wie Instagram, Facebook, YouTube und Twitter konnte sich TikTok als weitere digitale Alternative platzieren. Videos, die auf TikTok veröffentlicht werden, sind weniger glanzvoll und perfekt wie die geposteten Inhalte auf Instagram. Der bestehende Trend zu einer ehrlichen Authentizität und Natürlichkeit ist auch auf dieser Plattform angekommen und wird weiter vorangetrieben.

Frage 2: Wie wird sich das Influencer Marketing weiterentwickeln, was ist euer Zukunftsblick?

Antwort:
Influencer Marketing ist und bleibt fester und wichtiger Bestandteil des Media Mixes. So soll es auch sein, denn Influencer:innen schaffen kreativen Content und inspirierendes Storytelling. Gerade die Einbettung in aktivierende Geschichten nimmt für die Platzierung von Produkten oder Services immer mehr Bedeutung ein.

Das Thema Influencer Marketing erreicht immer mehr Unternehmen und wir erkennen ein grösseres Vertrauen und Interesse. Nicht zuletzt haben sich seit Januar 2020 die Userzahlen der Social Media-Kanäle global weiter gesteigert (Quelle: https://wearesocial.com/digital-2021). Wer eine digital affine und vor allem junge Zielgruppe effizient erreichen will, kommt heute also kaum an der Nutzung von Social Media oder Influencer Marketing vorbei.

Frage 3: Seit dem letzten Sommer seid ihr offizieller TikTok Partner. Was ist euer Fazit nach diesem ersten Halbjahr?

Antwort:
TikTok ist seitdem schnell gewachsen und hat besonders in der Schweiz zügig Fahrt aufgenommen. Es ist eine wirklich spannende Ergänzung und Kraft im Social Media- und Influencer-Markt und wir sind sehr froh, dass wir als Agentur im DACH-Raum diese Plattform mit vorantreiben können. Dank der positiven Entwicklung von TikTok im Markt und den Vorteilen unserer Partnerschaft, haben wir die Möglichkeit noch besser auf unsere Kundenbriefings und -bedürfnisse einzugehen.

Frage 4: Wie geht ihr mit dem neuen Hype Clubhouse um?

Antwort:
Clubhouse schauen wir uns natürlich sehr genau an. Wir machen mit, testen und sammeln Erfahrungen und beobachten kritisch. Bei Clubhouse dabei zu sein bedeutet für uns auch zu prüfen ob und wie wir die Plattform eventuell als Tool für unsere Kommunikation oder auch als Service für unsere Kunden nutzen und in unser Angebot integrieren könnten.

Um unsere Kommunikation auf Clubhouse ins Rollen zu bringen, standen zu Beginn interessante Themen wie z.B.: „Krise als Booster oder Downer für Startups?“, „Influencer- Bezahlung der Zukunft – Kryptowährung?!“ oder „Generation Content – welche Inhalte für welche Zielgruppe?“ auf dem Plan. Die Kombination aus einer besonderen Fragestellung, spannenden Gästen und unserer Erfahrung macht für uns eine gute Mischung aus.

Wir werden allerdings auch weiterhin aktiv beobachten, wohin sich die App langfristig entwickeln wird. Nicht zuletzt schauen wir, wie sie Fragestellungen zum Datenschutz und potenziellem Missbrauch beantworten wird. Eine Regulierung könnte z.B. Desinformation oder weitere problematische Inhalte, wie rassistische oder sexistische Äusserungen, verhindern.

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